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Mit dem Fahrrad dreimal um die Welt

Oft bedeutet Wohnen auf dem Land, dass ein Auto unverzichtbar ist. Doch dass es auch anders geht, zeigt Stefan jeden Tag. Denn er und seine Familie besitzen kein Auto – und wohnen trotzdem auf dem Land.

„‘Ach Sie sind das mit der blauen Regenjacke‘, hat mich letztens eine Frau auf dem Parkplatz des Baumarkts erkannt, als ich mein Rad mit den Einkäufen vollgeladen habe“, erzählt Stefan und fügt hinzu: „In Gesprächen, in denen es um Mobilität und Radfahren geht, wird man öfters erkannt. Man kennt sich!“. Seit 23 Jahren fährt Stefan, Leiter des LWL-Wohnverbundes Marl, nun schon mit dem Rad zur Arbeit. In dieser Zeit hat er von der Strecke her ungefähr dreimal die Welt umrundet.

Stefan ist mit seiner Familie bewusst aufs Land gezogen – ohne Auto.

„Für uns war klar, dass wir mit den Kindern aus der Stadt rauswollen. Genauso klar war es, dass es eine gute Zug- und Fahrradanbindung geben muss, damit wir kein Auto brauchen. Es war ein großes Privileg, unseren Wohnort danach auszusuchen.“ Es zeigt ihm aber auch, dass eine klimafreundliche Mobilität auch auf dem Land möglich ist.

„Ein Leben ohne Auto erfordert mehr Planung. Das ist wahr. Allerdings bin ich jetzt auch bewusster unterwegs. Zum Beispiel überlege ich mir vor einer Fahrt in den Baumarkt ganz genau, was ich eigentlich alles brauche – um nicht mehrmals fahren zu müssen.“ Den Weg zur Arbeit legt er selbstverständlich auch mit dem Fahrrad zurück: „Ich denke nicht mehr groß über das Radfahren an sich nach. Egal ob es regnet oder die Sonne scheint. Ich fahre los. Die richtige Ausstattung wie Regenjacke oder Schuhüberzieher hilft.“ Was Stefan nicht mit dem Rad erledigen kann, zum Beispiel Dienstreisen, die ihn weiter weg führen, macht er stattdessen mit der Bahn – vom Dorfbahnhof aus.