Am Stau vorbei
Für Alexandra hat das Radfahren viele Vorteile, auf die sie nicht mehr verzichten will.
„Das ist das beste Gefühl der Welt!“ So beschreibt Alexandra, Postbeauftragte im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, den Teil ihres Arbeitsweges, wenn sie mit dem Fahrrad an den Autoschlangen im Berufsverkehr vorbeiradeln kann.
44 Kilometer fährt sie täglich mit dem E-Bike, zur Arbeit und zurück. „Am Anfang habe ich mir die Strecke angeschaut und gedacht: Da habe ich mir zu viel vorgenommen.“ Es dauert, bis der Schweinehund besiegt ist. Aber dann überwiegen klar die Vorteile. Jeweils eine Stunde pro Strecke ist sie jetzt ungefähr unterwegs: „In der Zeit bin ich sportlich aktiv und sitze nicht. Das mache ich am Tag eh schon genug. Das Fahrradfahren spart mir das Fitnesscenter“.
Auf dem E-Bike genießt sie die ruhige Fahrt durch die Natur, die sie vom Rad aus gut beobachten kann: „Man nimmt seine Umgebung viel stärker wahr – zum Beispiel wie sie sich im Lauf der Jahreszeiten verändert. Es ist toll, mitzuerleben, wie im Frühling plötzlich alles Grün wird und der Arbeitsweg von Vogelgesang begleitet wird.“
In Münster angekommen wird Natur zwar gegen Stadtatmosphäre eingetauscht, aber hier sieht sie den nächsten Vorteil: „An den Autos, die im Stau stehen, düse ich einfach vorbei.“
Mittlerweile ist Alexandra eine geübte Fahrradpendlerin: „Mein anfängliches Gefühl, dass ich die Strecke nicht schaffen könnte, hat sich überhaupt nicht bestätigt. Im Gegenteil: Manchmal erwische ich mich sogar dabei, dass mir die Strecke zu schnell vorbeigeht und ich mich beim Ankommen fragen: Bin ich wirklich schon da?“